Der Kinderwagen mutiert zum Statussymbol? Bei Anschaffungspreisen die sich inzwischen schon einmal in Richtung vierstellig bewegen, ist diese These gar nicht so gewagt. Der Kinderwagen ist einerseits Mittel zum Zweck und damit Fortbewegungsmittel für die Kleinsten. Aber die gepflegte Mutter erwartet heutzutage mehr. Der Kinderwagen darf optisch nicht zu wünschen übrig lassen. Ein Kinderwagenhersteller scheint bei den Prominenten ganz besonders hoch im Kurs zu stehen – der Bugaboo. Merkenbewusste Eltern kommen an diesem Modell nicht mehr vorbei.
Der holländische Kinderwagenbauer Bugaboo hat innerhalb kurzer Zeit geschafft, wovon die meisten Konsumgüterhersteller nur träumen: Markenbewusste Eltern fühlen sich minderwertig, wenn sie das Produkt der Firma nicht besitzen. Eine Zielgruppe, die wächst. Zu den Bugaboo-Kunden zählt manche Mutter, die niemals einen anderen Laptop als einen Apple benutzen würde zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Es sind Frauen, die Winterstiefel nur von der Marke Ugg tragen und Männer, die Audi fahren, weil sie meinen, kein anderes Auto passe zu ihnen.
Bugaboo hat heute in Deutschland insgesamt zwar nur einen Marktanteil von knapp 20 Prozent. Im Segment der hochpreisigen Kinderwagen sind es aber nach Angaben des Unternehmens rund 45 Prozent. Im vergangenen Jahr nahm die Firma 70 Millionen Euro in 50 Ländern ein – nur mit Kinderwagen, die von 800 Mitarbeitern produziert, beworben und verkauft werden.
Wahrscheinlich wäre Bugaboo nicht so bekannt geworden, gäbe es Madeleen Klaasen nicht. Die attraktive Blondine ist verantwortlich für das weltweite Marketing im Unternehmen. Zuvor hatte sie beim Sportartikelhersteller Nike gearbeitet. In den USA schaffte die Firma den Durchbruch, nachdem einer ihrer Kinderwagen sieben Sekunden lang in der Erfolgsserie „Sex and the City“ zu sehen war. Dazu kam es, weil die damalige Bugaboo-US-Chefin gute Kontakte zu einer großen Product Placement-Agentur hatte und als Fan der Serie wusste, dass die Figur Miranda in der aktuellen Staffel schwanger war. Die Agentur kontaktierte den Fernsehsender HBO. Die zuständige Maskenbildnerin bei „Sex and the City“ hatte schon einmal einen Bugaboo auf der Straße gesehen, war begeistert und überzeugte die Produzenten.
Das ist sicherlich auch einer der Gründe weshalb viele Top-Celebrities aus Amerika am liebsten den Bugaboo vor sich herschieben. Die Tatsache, dass Promis wie Heidi Klum, Gwyneth Paltrow, Gwen Stefani oder Stella McCartney schon vor Jahren ihren Nachwuchs in Bugaboos durch die Gegend schoben und dies auf Fotos in entsprechenden Magazinen ausführlich dokumentiert wurde hat Bugaboo endgültig zum Durchbruch verholfen und sorgt dafür, dass sich die modebewusste Mama inzwischen auch in Städten wie Hamburg oder Berlin, Stuttgart und München am liebsten mit dem stylischen Bogaboo zeigt.